Ist Taichi (Taijiquan) eine Kampfkunst, eine Meditation in Bewegung, eine Gesundheitsprophylaxe oder ein Weg der Persönlichkeitsentwicklung?
Es gibt darauf verschiedene Antworten. Eine von ihnen lautet: Es enthält alle der genannten Aspekte – oder es ist kein Taichi. Der Konvergenzpunkt ist das, was im Chinesischen mit song gemeint ist: loslassen, entspannen, alle Teile des Körpers miteinander verbinden und einen ungehinderten Qi-Fluss ermöglichen.
Was heißt das für den Kampfkunstaspekt? Es bedeutet, dass Taichi als Kampfkunst nicht-konfrontativ ist und man insofern nicht kämpft. Man begegnet einer (auch als Angriff gedachten) Kraft, die auf einen zukommt, nicht mit Abwehr, sondern dadurch, dass man sich mit ihr verbindet, um sie zu neutralisieren.
- wird nicht gekämpft;
- werden Partnerübungen gemacht, in denen es darum geht, eine Angriffskraft (darunter Stöße und Umklammerungen) durch Entspannung und den Ausgleich von Yin und Yang zu neutralisieren;
- wird der Zusammenhang von Figuren aus der Form, ihren Anwendungen und den Partnerübungen des Tuishou verdeutlicht. Je mehr man von den Zusammenhängen versteht, desto mehr übt man mit dem einen auch das andere.
- für alle, die bereits eine Form gelernt haben oder intensiv bei ihrem Erlernen sind
- für alle, die bereits Partnerübungen gemacht haben und
- für diejenigen, die noch keine Partnerübungen gemacht haben, aber diese Dimension des Taijiquan kennenlernen möchten und sich etwas Mut zur Lücke zutrauen. (Im Zweifel einfach nachfragen.)
Die Teilnahme am ersten Teil des gleichnamigen Workshops (27. 6. 2023) ist keine Voraussetzung für die Teilnahme am zweiten (7. 10. 2023).